Zensus 2022 - Veröffentlichung der Ergebnisse

Mit dem Zensus 2022 wurde zum Stichtag am 15. Mai 2022 ermittelt, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten. Die Ergebnisse liefern Informationen zu den Bevölkerungszahlen, zur Bevölkerungsstruktur in Bund, Ländern und Kommunen sowie zu Bildung und Erwerbstätigkeit. Außerdem liefert der Zensus 2022 Daten zu Wohnungen und Gebäuden in Deutschland, etwa zur Wohnungsgröße, zu Nettokaltmieten, zum Energieträger der Heizung oder zum Wohnungsleerstand. Weiterhin stellt der Zensus 2022 Informationen zu Haushalten und Familien sowie deren Wohnsituation bereit.

Nach den jetzt vorliegenden Ergebnissen des Zensus lebten zum Zensusstichtag am 15. Mai 2022 in Deutschland rund 82,7 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Die Bevölkerung ist damit zwischen dem Zensus 2011 und dem Zensus 2022 um rund 2,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner gewachsen. Dieses Bevölkerungswachstum war allerdings nicht so stark wie durch die Bevölkerungsfortschreibung ausgewiesen. Die bisher gültige Bevölkerungszahl stammt aus der amtlichen Bevölkerungsfortschreibung. Diese basiert auf den Daten des vorherigen Zensus aus dem Jahr 2011.

Der Zensus hat die Bevölkerungszahlen aller 10.786 Gemeinden Deutschlands ermittelt. In 56 Prozent dieser Gemeinden hat es laut Zensus am 15. Mai 2022 mindestens ein Prozent weniger Menschen gegeben.

Die bundesweiten Abweichungen zur Bevölkerungsfortschreibung betreffen besonders die ausländische Bevölkerung. Laut Zensus 2022 lebten am 15. Mai 2022 in Deutschland rund 10,9 Millionen Ausländerinnen und Ausländer, fast eine Million weniger als bislang amtlich ausgewiesen. Gründe hierfür sind vermutlich einerseits die Einflüsse von Fluchtbewegungen auf die melderechtliche Erfassung von ausländischen Einwohnerinnen und Einwohnern. So können Personen, die beim Zuzug nach Deutschland melderechtlich erfasst wurden, bereits wieder weggezogen sein, beispielsweise in ihre Herkunftsländer, ohne dass dies melderechtlich erfasst worden ist. Diese häufig ausbleibende Abmeldung von ausländischen Einwohnerinnen und Einwohnern bei Rückzug in ihre Herkunftsländer ist ein bereits aus früheren Bevölkerungsuntersuchungen bekanntes Phänomen.

 

Weitere Informationen:
Die Regionaltabellen enthalten Daten für die regionalen Ebenen Bund, Bundesländer, Regierungsbezirke, Stadtkreise/kreisfreie Städte/Landkreise, Gemeindeverbände sowie Gemeinden. Sie umfassen die fünf Themenbereiche:

  1. Bevölkerungszahlen,
  2. Demografie,
  3. Gebäude- und Wohnungszählung,
  4. Bildung und Erwerbstätigkeit sowie
  5. Haushalte und Familien.

Daneben bietet das Statistische Bundesamt einen sog. Zensus-Atlas an, der als interaktive kartografische Anwendung Ergebnisse zu Bevölkerung, Gebäuden und Wohnungen auf Basis von Gitterzellen (10 km, 1 km und 100 m) umfasst.

Im Zensus-Atlas werden die ersten Ergebnisse des Zensus räumlich – in Form von thematischen Karten und unabhängig von administrativen Grenzen – für ganz Deutschland dargestellt. Konkret werden zum Start der Veröffentlichungsphase vier Karten in dieser Darstellungsart angeboten:

  • zur Bevölkerungszahl,
  • Heizungsart des Gebäudes,
  • Energieträger der Heizung,
  • zur Nettokaltmiete.

Das Angebot wird nach und nach ausgebaut.  Alle Veröffentlichungsangebote werden auf www.zensus2022.de verlinkt, sobald sie zur Verfügung stehen.

 

Ausblick:

Die Veröffentlichung der Ergebnisse in weiteren Formaten erfolgt nun schrittweise. Eurostat, das Statistische Amt der Europäischen Union, wird die europäischen Zensus-Ergebnisse am Mittwoch, den 26. Juni 2024 veröffentlichen. Dort liegen dann die Daten des Zensus 2022 für Deutschland europaweit vergleichbar nach den Abgrenzungen von Eurostat vor. Die Daten zur Bevölkerung wurden dafür zur europäischen Vergleichbarkeit auf den 31. Dezember 2021 zurückgerechnet.