Breitbandausbau

Die Bundesregierung entschied sich im Jahre 2015, im Rahmen des Weiße-Flecken-Förderprogrammes, deutschlandweit den Ausbau leistungsfähiger Breitbandnetze zu fördern. Das Förderprogramm bezog sich auf Regionen, in denen ein privatwirtschaftlich gestützter Ausbau bisher noch nicht gelungen war und eine Versorgung von nur unter 30 Mbit/s vorlag. Mit den Ergebnissen eines durchgeführten Markterkundungsverfahrens, beantragte die Stadt Oebisfelde-Weferlingen im Jahre 2016 die Weiße-Flecken-Förderung und erhielt 2017 den Zuschlag in Form des Zuwendungsbescheides.

Für das Gebiet der Stadt Oebisfelde-Weferlingen wurden in drei Vergabeverfahren (Vergabe Netzbetrieb, Vergabe Planungs- und Bauleistung (TÜ), Vergabe Projektsteuerung) die erforderlichen Leistungen für die Planung, den Bau, die Bauüberwachung und den Netzbetrieb ausgeschrieben. Zu diesem Zweck wurde innerhalb des Landkreises Börde eine ARGE Breitband gebildet, die die erforderlichen Verfahren zentral durchgeführt und gesteuert hat. Zur Feststellung des konkreten grundstücksbezogenen Versorgungsbedarfes hat die Stadt Oebisfelde-Weferlingen innerhalb aller Ortsteile zentrale Informationsveranstaltungen durchgeführt. In Zusammenarbeit mit dem Netzbetreiber konnten die konkreten Bedarfe der Nutzer ermittelt und innerhalb der Planungen und Ausführungen berücksichtigt werden.

Die Stadt Oebisfelde-Weferlingen hat bereits mit der Unterzeichnung des TÜ-Vertrages aufgrund des erheblichen Versorgungsbedarfes die ersten Cluster zur Planung und zum Bau freigegeben. Damit konnte ein unverzüglicher Projektstart durch den TÜ erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt war auf Grundlage des bereits gegebenen Status der Netzplanung die Clustereinteilung für die Gesamterschließung des Gebietes der Stadt Oebisfelde-Weferlingen abgeschlossen. Das Gebiet der Stadt Oebisfelde-Weferlingen wurde in insgesamt 9 Planungs- und Baucluster aufgeteilt.

Ziel des Projektes war es, die mangelhaften Versorgungsbedingungen durch die Realisierung und den Aufbau eines durch die Bundesrepublik Deutschland geförderten NGA-Breitbandnetzes im kompletten Gebiet der Stadt Oebisfelde-Weferlingen zu beseitigen. Mit der Umsetzung der Maßnahme stehen nunmehr offene leistungsfähige Infrastrukturen im Gesamtgebiet der Stadt Oebisfelde-Weferlingen zur Verfügung. Das errichtete Breitbandnetz wird durch den Netzbetreiber, die DNS:NET Internet Service GmbH, betrieben.

Das errichtete NGA-Netz ermöglicht für jedes Grundstück innerhalb des Stadtgebietes eine flächendeckende Realisierung von leistungsstarken Glasfaseranschlüssen, sowohl für die private als auch für die gewerbliche Nutzung.

Neben den weißen Flecken, also allen Adressen für die im Markterkundungsverfahren eine Versorgung von unter 30 Mbit/s festgestellt wurde, wurde im Rahmen der durch die Gremien des Stadtrates vorgenommenen politischen Abwägungen bereits frühzeitig entschieden, dass auch die nicht förderfähigen Bereiche (die sogenannten grauen bzw. schwarzen Flecken) mit Eigenmitteln erschlossen werden sollen. Grundlage für den vorgenannten Entscheidungsprozess bildete unter anderem auch die Tatsache, dass auf Basis der optimierten Netzplanung und der in diesem Kontext stehenden wirtschaftlichen Umsetzung des Gesamtprojektes, die nicht förderfähigen Bereiche ohnehin gequert werden mussten und daraus resultierend eine vergleichsweise wirtschaftliche Erschließung möglich war. Darüber hinaus wurden gesamträumlich die angrenzenden Nachbargemeinden/-landkreise insoweit betrachtet, dass dort gemeinde- und landkreisübergreifende Backboneverbindungen geplant und gebaut wurden. Hierdurch werden mittelfristig optimale Bedingungen für die weitergehende Entwicklung von erforderlichen Versorgungsinfrastrukturen geschaffen. Hierzu wurden beispielsweise zwei Gemeindeübergänge zum Gebiet der Verbandsgemeinde Flechtingen sowie ein Landkreisübergang in die Altmark soweit vorbereitet, dass eine problemlose Kopplung der Netze möglich ist. 

Startschuss für geförderten Glasfaserausbau innerhalb der Mitgleder der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Breitband im Landkreis Börde

Der Startschuss für den Breitband -Ausbau innerhalb der Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Breitband im Landkreis Börde wurde am 28.08.2018 in Barleben gegeben. Viele Medien wollten dem symbolischen ersten Spatenstich beiwohnen. Unter anderem war auch HansWerner Kraul, Bürgermeister der Stadt Oebisfelde-Weferlingen, ein begehrter Interviewpartner. Am Abend wurden Ortsbürgermeister und Stadträte in Oebisfelde informiert. Dort präsentierte der Bürgermeister nochmals den besonderen Spaten. 


Hans -Werner Kraul zum Auftakt der Breitband -Erschließung: „Wenn ich einmal reich wär'" ... Diese Liedzeile aus dem Musical „Anatevka", gesungen von dem Hauptdarsteller, dem Milchmann Tevje, drückt einen heimlichen Wunsch vieler Menschen aus. Doch anders als bei den Wünschen für Gesundheit und Glück tun sich viele schwer zuzugeben, dass sie auch gern reich wären, obwohl Reichtum ja eigentlich kein Makel ist. Aber genug mit dem Philosophieren: Nun äußere ich mich nicht als Privatperson, sondern als Vertreter einer Kommune. Da der Überschuss in als demokratisch geltenden Gebietskörperschaften zur Verbesserung der Lebenssituation der Bürgerinnen und Bürger verwendet wird, ist hier das Streben nach Reichtum durchaus legitim.

Früher galten der Besitz bzw. der Zugriff auf Erze, Kohle, Öl und Gas alsEintrittskarte in den illustren Club der Reichen. Dies hat sich prinzipiell bis heute nicht geändert, nur dass ein entscheidender Rohstoff des 21. Jahrhunderts hinzugekommen ist, nämlich der durch nichts beeinträchtigte Zugang zu Informationen. Dies ist, und da sind sich selbst die Kritiker unseres Handelns einig, nur über Glasfaserkabel bis ins Haus möglich. Wir wollten und konnten nicht länger warten und haben das Heft des Handelns selbst in die Hand genommen, wohl wissend, dass dies mit enormen Anstrengungen verbunden ist. Aber das absehbare Ende des ewigen Rödelns ist Ansporn und Legitimation genug. Goethe war am 20. September 1792  Augenzeuge der Kanonade von Valmy, bei der die französischen Truppen symbolhaft für das Neue in der Geschichte über das alte Feudalsystem siegten.

 

Unser deutscher Dichterfürst erkannte wohl schon die Tragweite der Ereignisse und sagte
wörtlich: „Von hier und heute geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus, und ihr könnt sagen, ihr seid dabei gewesen." Nun, Weltgeschichte schreiben wir heute nicht ganz, aber wir kommen doch dem Traum des Milchmannes Tevje ein großes Stück näher und wollen für unsere Menschen das Tor zur Zukunft ein großes Stück weiter aufstoßen und sind wahrhaft reich.